DIE GESCHICHTE
Die Geschichte der Zeche Zollverein beginnt im Jahr 1847, wo der erste Schacht abgeteuft, und die Kohleförderung in Betrieb genommen wird. Wirtschaftlich entwickelt sich die Zeche so gut das ab 1860 Siedlungen für die Mitarbeiter gebaut werden, und als der Schacht XII 1932 mit neuen, weitgehend automatisierten Technologien in Betrieb geht, wird das Bergwerk zum Größten und Leistungsfähigsten Bergweg der Welt. Am 23. Dezember 1986 gehen die Mitarbeiter ein letztes Mal in den Bergwerk, doch schon da steht fest, dass die Zeche als Denkmal erhalten bleibt und umgenutzt werden soll. 2001 wird die Zeche zum Weltkulturerbe ernannt und ist seitdem eine gern Besuchte Attraktion für Menschen aus der ganzen Welt.
um 1860
1847 lässt der Unternehmer und Industriepionier Franz Haniel den ersten Schacht abteufen. Mitte des 19. Jahrhunderts besteht die Gründungsanlage aus zwei äußerlich identischen Fördertürmen (Malakowtürme), beide zur Köln-Mindener Bahnlinie ausgerichtet[1]
1862
Die Unternehmerfamilie Haniel lässt für Ihrer Beschäftigten ab 1860 Siedlungen bauen: „Hegemannshof“, Zollverein III“ (1882), „Beisen“ (1902), „Stiftsdamenwald“ (1907) und „Theobaldstraße“ (1912)[2]
1932
Die Kohlenwäsche und die Verladeanlage von Schacht XII, um 1932. Die schlichte, kubische Gestaltung des Komplexes, entworfen von den jungen Industriearchitekten Fritz Schupp (1896 – 1974) und Martin Kremmer (1894 – 1945), beeindruckt schnell die Fachwelt.[4]
1986
Ende der Kohleförderung auf der Zeche Zollverein. Bereits wenige Tage vor der letzten Schicht am 23. Dezember 1986 steht fest: Zollverein Schacht XII bleibt erhalten! Die Oberste Denkmal-behörde in Nordrhein-Westfalen hat am 16. Dezember 1986 die Anlage zum Denkmal erklärt.[6]
1988
Die 1988 von dem Arbeitskreis „Nutzungskonzept Industrie-denkmal Zollverein XII“ vorgelegten Pläne für Zollverein sehen u. a. öffentliche Veranstaltungsräume, eine Doku-mentationsstätte, ein Museum für Industrie, Arbeit und Umwelt im 20. Jahrhundert und den Umzug des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen vor.[7]
1990
Die Sanierungsarbeiten auf Zollverein Schacht XII beginnen. Im Auftrag der Bauhütte werden die ersten Hallen für eine neue Nutzung instandgesetzt und umgebaut. Für fast alle Planungen sind die Essener Architekten Heinrich Böll und Hans Krabel verantwortlich.[9]
1932
Historische Hauptzufahrt der Zentralschachtanlage Zollverein XII, die 1932 als größte und leistungsstärkste Zeche der Welt den Betrieb aufnimmt.[3]
1983
1983 wird beschlossen, dass Zollverein Ende 1986 den Förderbetreib einstellt. Ein letztes Mal "Glück auf!": Bergarbeiter der Zeche Zollverein am 23. Dezember 1986.[5]
1989
Um der industriellen Großanlage einen neuen Inhalt zu geben, wurde 1989 die Bauhütte Zeche Zollverein gegründet.[8]
1992
Der Geschäftsführer der Bauhütte Zollverein, Winfried Knierim, holt 1992 den Bildhauer Ulrich Rückriem nach Zollverein. Er richtet sich in der ehemaligen Zentralwerkstatt ein Atelier ein.[10]
1996
Der Unternehmer Claus Dürscheid eröffnet in der umgebauten Kompressorenhalle von Schacht XII das Restaurant „CASINO Zollverein“.[13]
1993
Der Betrieb auf der Kokerei Zollverein wird eingestellt. Nach einem Beschluss des Rates der Stadt Essen soll ein Entwicklungsleitbild den Dreiklang Architektur-Design-Kultur betonen.[11]
1994
Die Sanierungsarbeiten am ehemaligen Kesselhaus starten. Architekt Sir Norman Foster ist begeistert vom ehemaligen Energiezentrum der Zeche.[12]
1997
Das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen zieht in das umgebaute Kesselhaus.[14]
1998
Da die auf zehn Jahr angelegte Bauhütte 1999 ihre Tätigkeit beendet, gründen das Land NRW und die Stadt Essen 1998 die Stiftung Zollverein.[15]
1998
Die stillgelegte Kokerei ist ebenfalls auf dem Weg zum Industriedenkmal: Die RAG AG übergibt sie an die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.[16]
2001
Zollverein Schacht 1/2/8, Schacht XII und die Kokerei werden UNESCO-Welterbe. Der Stiftung Zollverein wird die Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH (EZG) zur Seite gestellt. Sie hat den Auftrag, Maßnahmen umzusetzen, die mit den von der EU bewilligten Fördermitteln für Großprojekt verbunden sind.[18]
2010
Das Welterbe Zollverein wird zum Symbol für die europäische Kulturhauptstadt RUHR.2010. In der ehemaligen Kohlenwäsche eröffnet das Ruhr Museum.[22]
1999
In der ehemaligen Umformerhalle eröffnet das Besucherzentrum der Route der Industriekultur. Besucher können nun täglich an einer Führung durch das Denkmal Zollverein teilnehmen.[17]
2002
Das Choreographische Zentrum NRW (PACT Zollverein) zieht in die ehemalige Waschkaue auf der Schachtanlage 1/2/8 ein.[19]
2002 – 2008
Im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft Zollverein (EGZ) erstellt der Architekt Rem Koolhaas eines baulichen Masterplan für das Zollverein-Areal. Hochwertige Neubauten sollen nur am Rande, nicht aber in den zentralen Bereichen des Denkmals errichtet werden. Noch leerstehende Gebäude wie die Kohlenwäsche sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden.[20]
2006
Der vom japanischen Büro SANAA entworfene Zollverein-Kubus an der Gelsenkirchener Straße wird fertiggestellt.[21]
2011
Die Stiftung Zollverein treibt am 2011 unter dem Titel „Zollverein 2020!“ die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen auf der Kokerei Zollverein Schacht 1/2/8 voran.[23]
2015
Die Arbeiten für den Neubau der Folkwang Universität der Künste beginnen. Im Sommer 2017 wird der Fachbereich Gestaltung auf dem ehemaligen Holzlagerplatz im Quartier Schacht 1/2/8 den Betrieb aufnehmen.[24]
2016
Für den Neubau des Verwaltungssitzes der RAG-Stiftung und der RAG Aktiengesellschaft wird im Mai 2016 der Grundstein gelegt.
[25]
2017
Das Welterbe Zollverein präsentiert sich 2017 als einer von drei Hauptspielorten der Grünen Hauptstadt Europas.[26]
QUELLEN
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https://www.zollverein.de Magazin: Zollverein im Wandel
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https://www.zollverein.de Magazin: Zollverein im Wandel
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https://www.dw.com Schicht im Schacht: 30 Jahre Schließung der Zeche Zollverein
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https://www.zollverein.de Magazin: Zollverein im Wandel
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https://www.ruhr-guide.de/ausgehen/restaurants/casino-zollverein/767,0,0.html
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https://www.pact-zollverein.de/plattformen/tanzplattform-2018
Zeitstrahl: https://www.zollverein.de Magazin: Zollverein im Wandel